Sylt

Sylt

Sonnenbad

Lege dich in die Mulde,
kuschle dich in den Sand,
flirrenden Lichtes Wellen
gleiten dir über die Hand,
blinzle dich durch der Wolken
schläferndes Labyrinth,
weich wie mit flatternden Tüchern
kühlt dich vom Meere der Wind.

Sylt: 5


Regen

Es flammt der Blitz,
der Donner kracht,
aus Tag wird Nacht,
in langen Strichen
mit grauen Fäden,
mit Stichen, raschen und schrägen,
hastig verwegen
näht Regen
alles und alles in eins,
die Luft, das Land und das Meer
zum Mantel des Nebels zusammen.

Sylt: 10


Nacktheit

Der nackte Mensch ist ohne Schrecken
für Gottes wache Kreatur,
läßt er vom Wind die Haut sich lecken,
hockt er sich auf die Erde nur.

Ein Vogel wippt mir auf der Schulter,
ein Häslein schnellt mir auf den Schoß,
selbst, die so scheu, die Sandlibelle,
schwirrt mir ins Haar und klirrt sich los.

Der nackte Mensch ist ohne Schrecken
für jede Gotteskreatur,
die Sonne sengt ihm Pardelflecken
und holt ihn heim in die Natur.

Sylt: 36